Clean-o-mat SP 80: "Produktionsbetrieb" - Reinigen von elektrostatischen Luftfiltern
Die in Bearbeitungszentren eingesetzten Kühlschmierstoffe werden zerstäubt und vernebelt. Die dabei entstehenden Kühlschmierstoffnebel stellen ein technisches und gesundheitliches Risiko dar. Das Risiko läßt sich durch den Einsatz von Luftfiltergeräten ausschalten. Allerdings müssen diese Filter regelmäßig ausgebaut und gereinigt werden, um die Funktionsfähigkeit sicher zu stellen.
Weidmüller Interface, mit Sitz im lippischen Detmold, ist ein weltweit tätiges Unternehmen, das Komponenten zur Industrie-Automation, Gebäudeautomation, Prozessautomation und Verkehrstechnik produziert. Zu den modernen Produktionsanlagen gehört auch eine Instandhaltung, die sichere Betriebsabläufe gewährleistet.
In den Bearbeitungszentren, in denen die Komponenten für Verbindungselemente, Reihenklemmen etc. gestanzt werden, müssen die Schmierstoffnebel abgesaugt und mittels Elektrolyse gereinigt werden. Die Filteranlagen wiederum müssen regelmäßig gereinigt werden, um ihre Funktionsfähigkeit sicher zu stellen. Bis Ende 1998 war die Reinigung dieser Filter bei Weidmüller sehr umständlich. Martin Spies, zuständig für die Instandhaltung der Stanzmaschinen blickt zurück: „Nachdem die Filter ausgebaut waren, haben wir sie zu einer Tankstelle gefahren und dort mit einem Hochdruckreiniger gereinigt. Da die Filter sehr kompakt gebaut sind und schmale Stellen haben, wie sehr feine und eng verflochtene Drähte für die Elektrolyse, wurden Reinigungseffekte erzielt, die unseren Wünschen kaum entsprachen.“ Vor allem der Mittelbereich der Filter war so kaum fett- und staubfrei zu reinigen.
Außerdem waren die Anfahrten zur Tankstelle und auch die eigentlichen Reinigungszeiten sehr aufwendig. Seit Januar 1999 ist bei Weidmüller der Clean-o-mat 80 SP-VA von PERKUTE Maschinenbau, Rheine, im Einsatz, in dem die Filter wie in einer speziellen Waschmaschine gereinigt werden. Martin Spies sieht darin einige gravierende Vorteile: „Einen Nutzen haben wir schon deshalb, da wir die Anfahrten zur Tankstelle nicht mehr haben. Durch die wesentlich kürzeren Zeiten, die wir für die Reinigung der Filter aufwenden müssen, können wir die Filter praktisch sofort, ohne große Maschinen-Stillstandszeiten, auswechseln. Die Filter sind so in einem ständigen Kreislauf, denn die gereinigten Filter werden als Wechselfilter direkt für die nächste Maschine eingesetzt.“ Wartezeiten gibt es daher kaum noch. Während des 8-minütigen Reinigungsprozesses in dem Clean-o-mat werden Filter an weiteren Bearbeitungszentren aus- bzw. eingebaut. Neben der erheblichen Zeitersparnis ist vor allem die Qualität der Reinigung der Filter wesentlich gesteigert worden. Der Clean-o-mat 80 SPV-VA von PERKUTE Maschinenbau hat ein Flüssigkeitsvolumen von 140 Litern.
Bernd Menke, Mitarbeiter im Bereich Beratung und Vertrieb bei PERKUTE, erklärt den Reinigungsvorgang genauer: „Diese 140 Liter Flüssigkeit werden mit 3 Prozent eines alkalischen Spritzreinigers auf wässriger Basis bei einem pH-Wert von etwa 11 angesetzt. Die Waschtemperatur, d.h. die Temperatur der Waschflotte beträgt im Einsatzfall 65° C und die Waschdauer setzt sich aus 5 Minuten Reinigungsvorgang und 3 Minuten Trocknungsvorgang zusammen. Das ergibt also einen Gesamtzeitaufwand von 8 Minuten, in dem die Filter gereinigt werden.“ Reinigung und Trocknung erfolgen in dem geschlossenen Edelstahlbehälter. Über eine Dampfabsaugung werden die entstehenden Schwaden nach außen hin abgetragen. Nachdem Martin Spies einige praktische Erfahrungen gesammelt hat, können etwa 20 Filter der Bearbeitungszentren mit einer Füllung im Clean-o-mat gereinigt werden. Dann wird die Schmutzflotte fachgerecht entsorgt bzw. im firmeneigenen Abscheidesystem oder in Emulsionsspaltanlagen aufbereitet. Mittlerweile hat man bei Weidmüller Interface in Detmold einen weiteren Einsatzbereich für den Clean-o-mat entdeckt. Die Werkzeugmacher und die Werkzeuginstandhaltung haben das Reinigungssystem als angenehmen und wirkungsvollen Helfer für ihre Werkzeuge schätzen gelernt.